Erweiterung Modulare Tagesschule und Turn-/Mehrzweckhalle, Hagendorn
Die Einwohnergemeinde Cham beabsichtigt die Schulanlage in Hagendorn zu erweitern. Insbesondere sollen die Flächen der Modularen Tagesschule sowie der Turn- und Mehrzweckhalle vergrössert werden. Mit 83,8 Prozent Ja-Stimmen befürworteten die Stimmberechtigten am 24. November 2024 den Wettbewerbs- und Projektierungskredit für die Schulhauserweiterung. Der Projektwettbewerb ist mittlerweile abgeschlossen (vgl. auch Medienmitteilung). Das Siegerprojekt heisst «Einmaldrei».
Darum überzeugt «Einmaldrei»:
Im Jurybericht werden beim Siegerprojekt insbesondere folgende Punkte gewürdigt:
- Das gestaffelte Volumen des Neubaus passt harmonisch in die Umgebung und nimmt Rücksicht auf die Nachbarschaft
- Qualitäten des Bestandes wurden erkannt und
aufgenommen - Modulare Tagesschule mit Erdgeschoss-Zugang
- Die Platzierung des Neubaus bildet einen neuen Auftakt zum Schulareal
- Gestaltung einer neuen Mitte des Areals durch einen zusammenhängenden Platz
- Erhalt eines möglichst grossen Aussenraums durchTeilabbruch des bestehenden Turnhallengebäudes
- Geschickte Lösungen für die betrieblichen Abläufe im Neubau (die Küche ist beispielsweise in unmittelbarer Nähe der Modularen Tagesschule, der Doppelturnhalle, der Aula und der Anlieferung)
- Erhalt der alten Turnhalle im Sinne der Nachhaltigkeit (zur Nutzung durch den Schwingklub Cham-Ennetsee)
Die wichtigsten Fragen und Antworten:
In der 101. Ausgabe des «Gemeindeinfo» erläutern Gemeindepräsident Georges Helfenstein und Gemeinderätin Brigitte Wenzin Widmer, warum «Einmaldrei» die beste Lösung für die Schule Hagendorn bietet. Hier gelangen Sie zum Interview.
Im Rahmen der Wettbewerbsausstellung wurden zudem weitere interessante Fragen gestellt. Hier greifen wir diese auf und beantworten diese:
Welche Räume werden erweitert? |
Die Erweiterung umfasst drei wesentliche Nutzungen: die Erweiterung der Modularen Tagesschule, der Bau der neuen Doppelturnhalle und die Umnutzung der alten Turnhalle in die Trainingsräume des Schwingklubs Cham-Ennetsee. |
Werden auch Unterrichtsräume erweitert? | Gemäss der prognostizierten Schülerinnen- und Schülerzahlen sind die Flächen für den Schulunterricht ausreichend. Daher werden die Unterrichtsräume nicht erweitert. Lediglich die Betreuungsräume, also die Modulare Tagesschule und die Räume für den Sportunterricht, müssen erweitert werden. |
Warum braucht es mehr Fläche für die Modulare Tagesschule (MTS)? | Die aktuell anvisierten Richtbetreuungsquoten betragen für die Mittagsbetreuung 70 Prozent und für die Morgen- und Nachmittagsbetreuung 40 Prozent der gesamten Anzahl Schülerinnen und Schüler der Kindergärten und Primarschulen. Heute steht der MTS lediglich 125 m2 zur exklusiven Nutzung zur Verfügung, diese Fläche steht im starken Kontrast zur benötigten Fläche von 1005 m2. |
Braucht es tatsächlich mehr Plätze für die Modulare Tagesschule? | Ja. Im Jahr 2020 standen im Durchschnitt jährlich 14 Schülerinnen und Schüler auf der Warteliste für die Mittagsbetreuung. |
Hat man beim Raumprogramm sparsam geplant oder baut man auf «Reserve»? | Es wird nicht auf Reserve gebaut - im Gegenteil. Es werden, wenn immer möglich, Synergien genutzt. Beispielsweise sah das Richtraumprogramm vier Mittagstischräume vor. Geplant werden nun lediglich drei Räume im Erdgeschoss. Daneben befindet sich der Spiegelsaal, welcher bei Bedarf als vierter Raum für den Mittagstisch genutzt werden könnte. |
Wurde die Abteilung Bildung in die Planung miteinbezogen? | Die Erweiterung des Schulareals in Hagendorn ist Teil der Schulraumplanung, welche durch die Abteilung Bildung in Zusammenarbeit mit der Abteilung Planung und Hochbau erarbeitet wurde. Als Hauptnutzerin des Schulareals wurde die Abteilung Bildung von Anfang an in die Planung miteinbezogen. |
Wer wurde sonst noch miteinbezogen? | Da die Vereine in Hagendorn die Räumlichkeiten der Schule in Hagendorn intensiv mitnutzen, konnten der STV Hagendorn und der Schwingklub Cham-Ennetsee jeweils eine Vertretung in die Jury des Wettbewerbs wählen. Im Rahmeneiner Mitwirkungsveranstaltung konnten die Vereine Inputs einbringen, welche grossmehrheitlich ins Raumprogramm aufgenommen wurden. Zudem sind weitere Anlässe geplant. |
Wie geht es weiter? Werden die Vereine eine weitere Möglichkeit zur Mitwirkung erhalten? | Das Projekt geht nun in die Phase Vorprojekt über. Als nächstes werden ein Generalplanerteam und eine Ad-hoc-Kommission gegründet. Die schulischen Bereiche werden nun mit den Nutzerinnen und Nutzern detailliert weiterentwickelt. Für die Räume, welche die Vereine mitnutzen, werden Mitwirkungs- und Infoveranstaltungen stattfinden, mit besonderem Augenmerk auf den Aussenraum. |
Was waren die städtebaulichen Überlegungen des Siegerprojekts? |
Dank der Setzung des Neubaus westlich auf dem Areal und der Verkürzung des bestehenden Turnhallengebäudes um die Aula und Bühne, entsteht ein neuer zusammenhängender Aussenraum in der Mitte des Areals. So können Anlässe auf der Rasenspielwiese stattfinden, während man gleich nebenan die Festwirtschaft mit Sicht auf das Feld errichten kann. Durch den direkten Anschluss der Turnhalle kann auch diese bei Festanlässen zum Rasen hin geöffnet werden. |
Der Aussenraum wird kleiner: Welche Qualitäten werden neu auf dem Platz geschaffen? |
Die Qualität der verbleibenden Aussenräume wird immer wichtiger, das zeigt sich auch in diesem Projekt. Die Flächen des Siegerprojekts sind im Aussenraum einfach, ohne viele fixe Installationen, gestaltet. Dies lässt eine grosse Flexibilität in der Nutzung zu.
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Warum ist eine Erweiterung des Baumbestandes vorgesehen? | Baumschatten ist erwiesenermassen kühler als Schatten von Sonnenschirmen und Segel und wirken sich generell positiv auf das immer wärmer werdende Klima aus. Natürlich will die Gemeinde als Aufraggeberin auch diese Aspekte berücksichtigen. Zudem sind einige Bäume im Naturinventar verzeichnet. |
Das Volumen des Neubaus ist sehr gross. Wie kann das verträglich in die Nachbarschaft eingegliedert werden? | Das Siegerteam springt mit einzelnen Gebäudenutzungen vor uns zurück und bricht so das grosse Volumen auf eine dem Ort angepasste Grössen herunter. Gleichzeitig werden die entstehenden Flächen geschickt als geschützte Eingänge für die Modulare Tagesschule oder die Turnhalle genutzt. Im südlichen Bereich entsteht ein Aussenraum, der sowohl von der Modularen Tagesschule als auch dem Spiegelsaal erreichbar ist. |
Warum wurde die Lorzenweidstrasse 82 nicht für den Bearbeitungsperimeter berücksichtigt? |
Die Nutzung der Lorzenweidstrasse 82 wurde geprüft. Das denkmalgeschützte Gebäude ist mit einer maximalen Raumgrösse von 20 m2 für die definierten Nutzungen ungeeignet. Zurzeit verfügt die Gemeinde über kein passendes Grundstück oder Projekt, um diese Alternative zu schaffen. Zudem wird das denkmalgeschützte ehemalige Schulhaus als Wohnraum durch zwei Notwohnungen und eine Mietwohnung genutzt. Für diese hätte ein Alternativstandort gesucht werden müssen. |
Was steht auf dem Areal unter Denkmalschutz? | Die Lorzenweidstrasse 80 und 82 stehen zusammen mit der verbindenden Mauer mit dem Schulhausbrunnen unter Schutz. Sie sind ausserdem als Ensemble unter Schutz gestellt. |
Hätte man den Neubau nicht zwischen die Lorzenweidstrasse 82 und den Trakt 1 planen können? | Die Fläche der Doppelturnhalle mit Geräteraum, Foyer, Bühne, Spiegelsaal und Festküche, etc. hätte keinen Platz gehabt. Eine Prüfung hat ergeben, dass das Volumen des Neubaus über die Lorzenweidstrasse hinausgeragt wäre. Da nach wie vor das kantonale Radstreckennetz durch das Schulareal führt, wäre dies nicht möglich gewesen. Daraus ergab sich die Erkenntnis, dass die Doppelturnhalle nur südlich der Lorzenweidstrasse realisiert werden kann. |
Wurden verschiedene angrenzende Flächen als Erweiterungspotential des Schulareals geprüft? | Ja, es wurden verschiedene Flächen als Erweiterungen geprüft und angefragt. Es konnte jedoch keine Einigung erzielt werden. |
Warum kommt der Schwingklub Cham-Ennetsee nach Hagendorn? | Die Objektstrategie Zentrum sieht die Umnutzung der alten Kirchbühl-Turnhalle als mittelfristige Massnahme vor. Künftig soll dieses Gebäude als Treffpunkt und publikumsorientierter Raum dienen. |
Wurde die Nutzung der Fläche des Biotops oder des Provisoriums in Betracht gezogen? | Dies wurde geprüft, der Standort hat sich aber als nicht geeignet erwiesen. Das Biotop wird als wertvoller Aussenraum gewertet. Dazu kommt: Das Provisorium, heute Trakt 3, könnte gemäss heutigen Vorschriften (Waldabstand) so nicht mehr gebaut werden. |
Zugehörige Objekte
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